Möchtest Du, dass sich Deine Kaninchen vermehren und Nachwuchs in die Welt setzen? Dann findest Du in diesem Beitrag grundlegende Tipps die Du befolgen solltest, damit dieses Vorhaben klappt.
Richtiges Altes zur Fortpflanzung
Bevor Deine Kaninchen sich fortpflanzen müssen sie die Geschlechtsreife erlangen. Diese tritt bei Männchen kleinerer Rassen nach 3-4 Monaten, bei großen Rassen erst nach 9-12 Monaten ein. Da die Spanne hier sehr schwankt solltest Du genügend Zeit einplanen, falls Deine Tiere doch noch zu jung sind. Das Aufreiten der männlichen Kaninchen sollte hier nicht als Anzeichen für die Geschlechtsreife angesehen werden, da es auch zum Verhalten der Rangordnung gehört. Bei weiblichen Kaninchen ist es etwas schwieriger. Im Herbst geborene Weibchen sollten nach ca. 5 Monaten, im Frühjahr geborene Weibchen nach ca. 8,5 Monaten geschlechtsreif sein. Da die genannten Altersangaben jeweils als Minimum anzusehen sind, solltest Du hier noch keine Fortpflanzung Deiner Tiere anstreben. Da sie selbst noch als Jungtiere anzusehen sind, würde die Trächtigkeit die Entwicklung der Muttertiere negativ beeinflussen
Hinweise: Solltest du die Fortpflanzung von Kaninchen verhindern wollen, solltest Du Männchen und Weibchen spätestens ab der 12. Lebenswoche trennen.
Voraussetzungen der Kaninchen zur Zucht
Zur Zucht von Kaninchen solltest Du nur kerngesunde Kaninchen in Betracht ziehen, die über keinerlei Verdauungsprobleme oder Erbkrankheiten verfügen. Im Idealfall solltest du daher eine Kot- sowie Blutprobe nehmen, und von einem Tierarzt untersuchen lassen.
Einige Tiere solltest Du für eine Zucht NICHT in Betracht ziehen. Dies gilt z.B. für sehr aggressive, aber auch zu scheue Kaninchen. Auch bei unbekannter Abstammung, solltest Du ihre Fortpflanzung möglichst vermeiden. Ein weiterer Faktor sind Zahnerkrankungen, da auch diese im Erbgut Deiner Tiere sein können. Von Hand aufgezogene Jungtiere, krankheitsanfällige oder verwandte Kaninchen sollten ebenfalls nicht zur Zucht eingesetzt werden.
Abstand zwischen der Kaninchenzucht
Da eine Schwangerschaft für die Muttertiere sehr kräftezehrend ist solltest Du ihnen genügend Zeit zur Regeneration gönnen. Als ideal gilt ein Abstand von 1 – 1,5 Jahren zwischen den Würfen. Häufiger als 2-mal jährlich solltest Du den Tieren die Fortpflanzung keinesfalls zumuten. Für Zuchtkaninchen sollte die Zeit allerdings 1,5 Jahre auch nicht überschreiten, da die Komplikationsrate hier statistisch ansteigt.
Von dem Sprichwort „vermehren wie die Karnickel“ hast Du mit Sicherheit schon gehört. Dieses gibt es nicht ohne Grund – Kaninchen sind im Vergleich zu den meisten anderen Säugetieren die meiste Zeit fruchtbar. Sei also sehr sorgsam, trenne strikt Männchen von Weibchen solange Du keine unkontrollierte Fortpflanzung riskieren willst.
Geschlecht von Kaninchen bestimmen
Um das Geschlecht eines Kaninchens zu bestimmen, musst Du den Geschlechtsbereich des Tieres ganz vorsichtig mit Daumen und Zeigefinger in die Länge ziehen. Handelt es sich um ein Weibchen wirst Du einen länglichen Spalt, bei einem Männchen eine runde ein wenig hervortretende Öffnung erkennen.
Schwanger oder Scheinträchtigkeit
Für den Zucht-Laien ist es nicht einfach zu erkennen, ob ein Kaninchen trächtig ist. Erfahrene Züchter oder Tierärzte können eine Trächtigkeit nach frühestens zwei Wochen ertasten. Später kann sogar die Anzahl der Jungtiere ausgemacht werden. Eine Ultraschall-Untersuchung kann ebenfalls eine Trächtigkeit feststellen, sollte aber aufgrund des Stresses für die werdende Mutter vermieden werden. Trächtige Kaninchen verändern ihr Verhalten deutlich, allerdings ist dies ebenfalls bei der Scheinträchtigkeit der Fall. Diese tritt z.B. auf wenn ein Weibchen von einem anderen Weibchen, oder einem sterilisierten Männchen besprungen wird, und dieser den Eisprung auslöst, ohne dass eine Befruchtung stattgefunden hat. Die Häsin beginnt nun mit dem Nestbau und verhält sich wie eine werdende Mutter. Dieses Verhalten hält in etwa 2 Wochen an und legt sich von selbst.
Trächtigkeit und Geburt von Kaninchen
Die Trächtigkeit dauert nun etwa 29-33 Tage. Wenn die Geburt näher rückt, bereitet die werdende Mutter eine separate Höhle vor, daher solltest Du für genügend Material zum buddeln sorgen. Außerdem solltest Du ihr ein kleines Häuschen als Rückzugsort zur Verfügung stellen. Auch an Futter solltest Du während dieser Zeit nicht sparen. Während der Geburt bringt die Mutter nun bis zu 14 Jungtiere zur Welt. Durchschnittlich sind es allerdings 5-6. Um das Abtrennen der Nabelschnur sowie der Säuberung ihrer Kinder kümmert sich die Mutter. Eine Außeneinwirkung solltest Du vermeiden.
Über die Aufzucht der Jungtiere wird in den nächsten Wochen ein eigener Artikel verfasst. Wir hoffen, dass Dir diese Informationen eine Hilfe waren.
Schöner Beitrag. Gut geschrieben und informativ.
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Weiter so.
Liebe Grüße
Toller Beitrag, super ausführlich geschrieben